Das Konzept synchroner Rationsgestaltung für Milchkühe - Umsetzungsmöglichkeiten in Beratung und Praxis.

Publikations-Art
Kongressbeitrag
Autoren
Steingaß, H.; Keller, S. und Drochner, W.
Erscheinungsjahr
2003
Veröffentlicht in
BAL Bericht über die 30. Viehwirtschaftliche Fachtagung
Herausgeber
Bundesanstalt für alpenländische Lanwirtschaft Gumpenstein (BAL)
Verlag
BAL , A-8952 Irdning
Serie/Bezeichnung
Viehwirtschaftliche Fachtagung
Seite (von - bis)
17-24
Tagungsname
Rinderaufzucht, Milchviehfütterung, Schafhaltung, Ökonomik
Tagungsort
Gumpenstein/Österreich
Tagungsdatum
24.-25.04.2003
Schlagworte
Milchkuhfütterung, Protein, Rationsgestaltung
Abstract

1. Einleitung: Das nutzbare Protein am Dünndarm (nXP) resultiert aus zwei Quellen: dem mikrobiellen Protein aus dem Pansen (MP) und dem in den Vormägen nicht abgebauten Nahrungsprotein (UDP). In den meisten Fällen ist das MP der größere Anteil am nXP. Um den Proteinbedarf von Hochleistungskühen zu decken, wurde vielfach versucht, den Anteil des UDP in der Ration zu erhöhen. Aus einer Literaturübersicht von SANTOS et al. (1998) geht allerdings hervor, dass in den meisten Versuchen, bei denen Sojaextraktionsschrot durch spezielle UDP Quellen ersetzt worden ist, keine positiven Wirkungen auf die Milchleistung festzustellen waren. Als Ursachen werden genannt, dass zum einen eine Erhöhung des UDP eine geringere mikrobielle Synthese zur Folge haben kann (McCARTHY et al. 1989), zum anderen, dass mit höherem UDP-Anteil dessen Aminosäurenzusammensetzung eine zunehmende Rolle spielt, wobei in aller Regel mit einer Verschlechterung des Aminosäurenprofils und der Verfügbarkeit zu rechnen ist (SANTOS et al. 1998). Aus diesem Grund ist die Optimierung der mikrobiellen Biomasseproduktion in den Vormägen ein wichtiger Ansatz zur Verbesserung der nXP-Versorgung bei Hochleistungskühen. Der Fluss an MP zum Duodenum hängt einmal von der Menge an im Pansen fermentierbarer organischer Masse (OM) ab, zum anderen von der sogenannten Effizienz des mikrobiellen Wachstums, ausgedrückt als g MP pro Einheit fermentierbarer OM oder Kohlenhydrate (CHO). Beides, die Menge an im Pansen fermentierter OM und die mikrobielle Effizienz, die keineswegs konstant ist, findet in unseren gebräuchlichen Proteinbewertungssystemen leider noch nicht in ausreichendem Maß Berücksichtigung (OLDHAM 1996). Eine Rationsgestaltung, bei der Menge und Geschwindigkeit des Abbaus von OM oder Kohlenhydraten und Protein aufeinander abgestimmt (synchronisiert) sind, scheint folglich eine lohnende Strategie zur Erhöhung und Optimierung des Flusses an MP zum Duodenum zu sein (NOCEK und RUSSELL 1988). Zu gleich ist im Zuge dies

Beteiligte Personen

Beteiligte Einrichtungen