Einsatzmöglichkeiten von Fetten, Tanninen und Futtermitteln mit niedriger ruminaler Abbaubarkeit zur Reduzierung der Methanemission beim Wiederkäuer.

Publikations-Art
Kongressbeitrag
Autoren
Leberl, P., Finger, T., Hayler, R., Steingaß, H. and Drochner, W.
Erscheinungsjahr
2004
Veröffentlicht in
Proc. 13th Conference on Nutrition of Domestic Animals
Herausgeber
A. Pen (Ed.)
Serie/Bezeichnung
Zadravec-Erjavec Days
Seite (von - bis)
142-151
Tagungsname
Zadravec-Erjavec Days
Tagungsort
Radenci/Slowenien
Tagungsdatum
04.-05.11.2004
Schlagworte
Futtermittel, Methanemission, tannin, Wiederkäuer
Abstract

Die vorliegende Arbeit befasst sich mit verschiedenen Möglichkeiten zur Reduzierung der Methanausscheidung bei Wiederkäuern. Fett, insbesondere mehrfach ungesättigte Fettsäuren, werden im Pansen hydrogeniert und stellen somit einen Akzeptor für den metabolischen Wasserstoff dar. Darüber hinaus hemmen sie die methanogene Flora. Durch Einsatz von 4% Fett in Form vollfetter Sonnenblumensamen konnte bei Kühen eine Minderung der absoluten Methanproduktion um 17% erzielt werden. In Versuchen mit Schafen wirkte sich eine gestaffelte Zulage von Sonnenblumensamen (2-6% Fettzulage) linear senkend auf die Methanbildung aus. Tannine bilden Komplexe mit Futterinhaltsstoffen aber auch mit Enzymen und Mikroorganismen im Pansen, auch hier sind die methanogenen Bakterien besonders empfindlich. In Bilanzversuchen mit Schafen konnten bei Einsatz verschiedener tanninhaltiger Futterpflanzen zum Teil erhebliche methansenkende Effekte erzielt werden, allerdings wurde häufig auch die Nährstoffverdaulichkeit beeinträchtigt. Der Einsatz tanninhaltiger Pflanzen ist daher nur dann sinnvoll, wenn es gelingt, die Methanproduktion stärker abzusenken als die Verdaulichkeit, was die praktischen Einsatzmöglichkeiten sehr erschwert. Aus Nährstoffen, die nicht fermentativ verdaut werden, wird per se auch kein Methan gebildet. Durch Einsatz von bypass-Kohlenhydraten und -Protein in Form von Mais und geschütztem Protein bei Mastlämmern konnte die Methanproduktion, die sich beim Lamm ohnehin auf einem niedrigen Niveau bewegt, weiter reduziert werden bei zugleich verbesserter N- und Energieretention. Um eine stabile Pansenfermentation im Rahmen einer wiederkäuergerechten Rationsgestaltung sicherzustellen, sind jedoch bei allen diesen Fütterungsmaßnahmen enge Grenzen gesetzt.

Beteiligte Personen

Beteiligte Einrichtungen