Ernährung und Immunität hochleistender Wiederkäuer
- Publikations-Art
- Kongressbeitrag
- Autoren
- Drochner, W.
- Erscheinungsjahr
- 2005
- Veröffentlicht in
- LAF-Informationen
- Herausgeber
- Landesarbeitskreis Fütterung B.-Württemb. e.V.
- Serie/Bezeichnung
- LAF-Informationen
- Seite (von - bis)
- 94-112
- Tagungsname
- 10. Lichtenwalder Kolloquium zur Fütterung.
- Tagungsort
- Chemnitz
- Tagungsdatum
- 11.10.2005
- Schlagworte
- Ernährung, Hochleistungskuh, Immunität, Wiederkäuerernährung
Einleitung: Zusammenhänge zwischen immunologischer Reaktion und Ernährung wurden seit langem vermutet. Es fehlte es über viele Jahre jedoch an aussagekräftigen Versuchen, die diese Zusammenhänge eindeutig belegten. Die sprunghafte Entwicklung der Wissenschaft der Nutrigenomics, systematische Erfassungen von oxidativen Wirkungen im Intermediärstoffwechsel (FUCHS et al., 2005) und eine stetige Weiterentwicklung der immunologischen Verfahren erlauben zunehmend wachsendes Verständnis der komplexen Interaktionen zwischen Ernährung und immunologischer Reaktion.Die ersten Erhebungen zu diesen Wechselwirkungen beziehen sich vorrangig auf Vitaminwirkungen. Die beschriebenen Effekte sind zu dieser Zeit noch wenig differenziert und meist allgemeiner Natur. In einer Übersicht aus dem Jahre 1976 haben HERLYN und GLASER vereinfachend, dem damaligen Kenntnisstand entsprechend, vor allem die Rolle der Vitamine im Immunitätsgeschehen dargestellt. Im Vordergrund dieser Betrachtungen standen zunächst evtl. Einflüsse der Vitaminversorgung auf die Ausbildung humoraler Antikörper. Ergänzend berichten diese Autoren über Einflüsse von Vitaminen auf die Aktivität der Phagozyten (Phagozyten sind Zellen, die in einem biologischen Gewebe/Gefäßsystem zur aktiven Aufnahme von "Fremdkörpern" fähig sind) und des sogenannten Komplements (komplexes, hitzelabiles Serumprotein mit einer Schlüsselfunktion bei der Antigen-Antikörperbindung). Phagozyten sind in wesentlichem Umfang an Resistenz und Immunitätsausbildung beteiligt (UHR und WEISSMANN, 1965; ROITT et al., 1969). Relativ einfache Verfahren waren noch in den siebziger Jahren üblich, um z.B. die Lymphozytenaktivität zu bestimmen. Vor allem das sogenannte weiße Blutbild gehörte zu den Standardverfahren, um immunologische Effekte zu erfassen und zu beschreiben. Heute bietet die wissenschaftliche Immunologie - auch in Verbindung mit gentechnischen Verfahren - vielfältige neue methodische Möglichkeiten, so dass der Kenntniszuwachs besonders ....