Minderung von Methanemissionen und Optimierung der N-Versorgung bei Wiederkäuern durch die Behandlung von Futtermitteln mit Tanninen
- Publikations-Art
- Kongressbeitrag
- Autoren
- Roth, S., H. Steingaß, W. Drochner
- Erscheinungsjahr
- 2002
- Veröffentlicht in
- 34. Hohenheimer Umwelttagung
- Herausgeber
- R. Böcker (Hrsg.)
- Verlag
- Verlag Günter Heimbach
- Seite (von - bis)
- 181-186
- Tagungsname
- "Globale Klimaerwärmung und Ernährungssicherung"
- Tagungsort
- Stuttgart-Hohenheim
- Tagungsdatum
- 25.01.2002
- Schlagworte
- Futtermittel, Methanemission, tannin, Wiederkäuer
Von Tanninen ist bekannt, dass sie den Nährstoffabbau im Pansen durch Bildung stabiler Komplexe mit Proteinen und Kohlenhydraten reduzieren und mikrobielle Enzyme inaktivieren. Andererseits sind auch positive Effekte auf den N-Umsatz und die N-Verwertung denkbar. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, Effekte verschiedener Tanninextrakte (kondensierte und hydrolisierbare Tannine) auf Proteinfuttermittel, hinsichtlich der ruminalen Bildung von Methan, der Verdaulichkeit der Nährstoffe und den N-Umsatz, mit Hilfe des in vitro Systems "Hohenheimer Futterwerttest (HFT)", zu untersuchen. Dabei konnte eine Dosis-wirkungsabhängige Beziehung auf alle untersuchten Parameter festgestellt werden. Mit steigenden Anteilen Tanninextrakt im Substrat ging die Methanbildung und die Verdaulichkeit der Nährstoffe zurück. Unterschiede zwischen den Tanninextrakten und Futtermitteln waren dabei erkennbar. Aus diesen Ergebnissen wurde eine Methode zur Behandlung von Sojaextraktionsschrot mit Tanninextrakten entwickelt. Bei dem mit Tanninextrakt behandeltem Sojaextraktionsschrot verringerte sich die Methanbildung und die Abbaubarkeit des Rohproteins in vitro gegenüber unbehandeltem Sojaextraktionsschrot. Auch hier konnte eine Dosis-wirkungsbeziehung festgestellt werden. Auf diese Weise behandelte Sojaextraktionsschrote werden gegenwärtig in N-C-Bilanzuntersuchungen mit Milchkühen auf ihre Wirkung getestet.